Der Nutri-Score ist eine Nährwertkennzeichnung, die Lebensmittel anhand einer fünfstufigen Farbskala von A bis E einstuft. Diese Skala reicht von dunkelgrün (A) für Lebensmittel mit hohem ernährungsphysiologischem Wert bis hin zu rot (E) für Produkte, die eher nachteilig für eine gesunde Ernährung sind. Die Entwicklung des Nutri-Score geht auf unabhängige Ernährungswissenschaftler aus Frankreich und England zurück und wurde in Frankreich im Oktober 2017 auf freiwilliger Basis eingeführt. Seitdem haben auch andere Länder wie Belgien und die Schweiz dieses System übernommen. In Deutschland ist der Nutri-Score seit November 2020 freiwillig nutzbar, und viele Unternehmen haben sich für seine Verwendung registriert.
Was bedeutet die Lebensmittelampel: A, B, C, D oder E?
Die Berechnung des Nutri-Score basiert auf der Verrechnung von günstigen und ungünstigen Nährstoffen. Dabei erhalten positiv bewertete Nährstoffe und Inhaltsstoffe wie Eiweiß, Ballaststoffe, Obst, Gemüse und Nüsse Negativpunkte, während negativ bewertete Nährstoffe wie Energie, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz Positivpunkte bekommen. Die Gesamtpunktzahl bestimmt dann die Einstufung auf der A-E-Skala. Es ist wichtig zu beachten, dass der Nutri-Score nicht als absolutes Gesundheitsversprechen gesehen werden sollte, da er beispielsweise nicht den Gesamtkontext der Ernährung berücksichtigt. So können etwa Lebensmittel wie Nudeln ein “A” erhalten, obwohl sie nicht besonders nährstoffreich sind, während gesunde Fette wie in Nüssen oder Olivenöl aufgrund ihres hohen Fettgehalts schlechter abschneiden können. Daher ist es ratsam, auch die Zutatenliste und unverarbeitete Lebensmittel in die Ernährungsentscheidung einzubeziehen.
Erklärungsvideo zur Lebensmittelampel
Das Konzept und Geschichte der Ernährungsampel
Für die Berechnung des Nutri-Score bei Fetten und Ölen gibt es eine spezielle Berücksichtigung. Hier wird der Anteil gesättigter Fettsäuren im Verhältnis zum Gesamtfettgehalt bewertet, was dazu führen kann, dass pflanzliche Öle mit hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren eine bessere Bewertung erhalten als tierische Fette. Bei Getränken wird ebenfalls eine andere Berechnungsgrundlage angewendet, wobei Wasser das einzige Getränk ist, das ein dunkelgrünes A erhält.
Nutri-Score erklärt: Aufbau einer Lebensmittelampel
In Bezug auf die Verwendung des Nutri-Score ist zu beachten, dass er für Lebensmittelhersteller eine freiwillige Kennzeichnung ist. Unternehmen, die sich für den Nutri-Score entscheiden, müssen jedoch alle ihre Produkte damit ausstatten. Die Nutzung des Nutri-Score wird als vorteilhaft angesehen, da sie bei Verbrauchern Vertrauen schafft, imagefördernd ist und das Prozedere einfach ist.
Nutri-Score: Wie genau wird Ernährungsampel berechnet?
Obwohl der Nutri-Score hilfreich für Verbraucher sein kann, um gesündere Lebensmittel auszuwählen und somit verschiedenen Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen, hat er auch Grenzen. So kann er beispielsweise nicht die vollständige Ernährungsgewohnheit einer Person oder die Gesamtheit ihrer Ernährungsbedürfnisse abbilden. Er sollte daher als ein Hilfsmittel unter anderen betrachtet werden, um gesündere Lebensmittelentscheidungen zu treffen.
Wofür wird die Ernährungsampel benötigt?
Die Einführung des Nutri-Score in Deutschland folgte einem Prozess, der im Koalitionsvertrag 2017 verankert war. Die Bundesregierung hatte sich verpflichtet, ein vereinfachtes, visuell arbeitendes Nährwertkennzeichen einzuführen. Im September 2019 sprach sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner für das französische Modell aus, und nach einer Verordnung der Bundesregierung und Zustimmung des Bundesrats trat der Nutri-Score im November 2020 in Kraft. Seitdem können Unternehmen in Deutschland den Nutri-Score freiwillig verwenden, wobei bislang etwa 640 Unternehmen mit 1000 Marken registriert sind.
Nutri-Score versus Nährwerttabelle – Was ist zu beachten?
Der Nutri-Score hat Vorteile wie eine schnelle Erfassbarkeit und die Möglichkeit, verschiedene Produkte innerhalb einer Produktgruppe leicht zu vergleichen. Dies kann besonders hilfreich für Menschen sein, die sich nicht intensiv mit Ernährung beschäftigen. Allerdings hat der Nutri-Score auch Nachteile. So kann er beispielsweise zu falschen Schlüssen führen, wenn Lebensmittel mit geringem Fett-, Zucker- und Salzgehalt wie Nudeln oder Toastbrot ein hohes Ranking erhalten, während nährstoffreichere Produkte wie Nüsse oder Olivenöl aufgrund ihres hohen Fettgehalts schlechter eingestuft werden.
Ist die Lebensmittelampel für alle Hersteller Pflicht?
Insgesamt ist der Nutri-Score ein nützliches Werkzeug, um Verbrauchern eine Orientierungshilfe beim Lebensmitteleinkauf zu bieten. Es ist jedoch wichtig, ihn im Kontext der gesamten Ernährung und unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie der Zutatenliste zu betrachten. Die Verwendung des Nutri-Score ist freiwillig, und es liegt in der Verantwortung der Unternehmen, alle ihre Produkte damit zu kennzeichnen, wenn sie sich für dieses System entscheiden.
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